Donnerstag, 17. Februar 2022

16-Pseudomonas aeruginosa- DVGW- Berichte

 

https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/374/dokumente/empfehlung_zur_risikoeinschaetzung_pseudomonaden.pdf

Stand: 13. Juni 2017 

Empfehlung des Umweltbundesamtes Empfehlung zu erforderlichen Untersuchungen auf Pseudomonas aeruginosa, zur Risikoeinschätzung und zu Maßnahmen beim Nachweis im Trinkwasser 

Empfehlung des Umweltbundesamtes nach Anhörung der Trinkwasserkommission

2 Vorkommen

 P. aeruginosa ist ein ubiquitär verbreitetes Umweltbakterium, das als natürlicher Bewohner im feuchten Milieu in geringen Konzentrationen vorkommt (assoziiert in Erde und Wasser). P. aeruginosa zeichnet sich durch Eigenschaften wie geringe Nährstoffansprüche, Wachstum in einem breiten Temperaturbereich sowie die Fähigkeit zur Biofilmbildung aus und ist in der Lage, sowohl in wasserführenden Systemen als auch in destilliertem Wasser zu überleben und sich zu vermehren [5]. Der Eintrag in das Trinkwassersystem kann über kontaminierte Materialien bei Bauarbeiten am Leitungsnetz oder bei Arbeiten an bestehenden bzw. neu errichteten Trinkwasser-Installationen erfolgen [6]. Als Folge eines Eintrages ist die Besiedlung verschiedenster Materialklassen wie Edelstahl, Kunststoffe, Weich-PVC oder Dichtmaterialien möglich, wobei neue Materialien ohne bestehenden Biofilm stärker besiedelt werden als Oberflächen mit einem vorhandenen Trinkwasser-Biofilm. Eine Vermehrung ist nur dann gegeben, wenn eine Nährstoffquelle vorliegt, z. B. auf der Oberfläche von Materialien ohne Eignung entsprechend DVGW W 270 [7, 8].

3 Gesundheitliche Aspekte 

P. aeruginosa gilt als fakultativ pathogener Krankheitserreger. Insbesondere bei Personen mit prädisponierenden Faktoren besteht die Besorgnis einer Infektion; dazu zählen invasive Fremdkörpersysteme wie Harnwegskatheter, Venenkatheter, Beatmungstuben, aber auch offene akute und chronische Wunden, Verbrennungen sowie bestimmte Grunderkrankungen wie Mukoviszidose. Daher besitzt P. aeruginosa als Erreger nosokomialer Infektionen wie Harnwegsinfektionen, Pneumonien oder Septikämien große Bedeutung in medizinischen Einrichtungen. Trinkwasserassoziierte P. aeruginosa-Infektionen in medizinischen Einrichtungen sind gut dokumentiert und konnten durch Sanierung bzw. endständige Filter unter Kontrolle gebracht werden [9, 10]. Aber auch bei Personen ohne prädisponierende Faktoren kann P. aeruginosa zu einer Infektion führen, das Spektrum der Erkrankungen bei immunkompetenten Personen schließt Wundinfektionen, Ohrinfektionen (Otitis externa), Bindehautentzündungen (Keratokonjunktivitis) und Haarbalginfektionen (Folliculitis) ein. Der Haupteintragspfad von P. aeruginosa über kontaminiertes Wasser ist der Kontakt mit verletzter Haut. Reinigung und Aufbewahrung von Kontaktlinsen in kontaminiertem Wasser sind weitere Infektionsquellen [11]. P. aeruginosa gilt zudem als einer der häufigsten Erreger von chronischen Wundinfektionen, die bei älteren Personen wie auch Personen mit Diabetes eine wichtige epidemiologische Bedeutung haben [12]. Aufgrund der großen Anpassungsfähigkeit und Antibiotikaresistenz des Erregers sind nosokomiale P. aeruginosa-Infektionen und chronische Wundinfektionen nur schwer behandelbar und können unter Umständen zum Tod führen. Die Heilungschancen sind von verschiedenen Faktoren, wie dem betroffenen Organsystem, der Virulenz und Resistenz des Stammes, dem 

 

https://www.dvgw.de/medien/dvgw/wasser/netze/pseudomonas-aeruginosa-abschlussbericht.pdf


DVGW Abschlussbericht.  

Pseudomonas aeruginosa in Trinkwassersystemen

S.61 : Reduzierung von Pseudomonas aeruginosa mit  Chlordioxid wird beschrieben: Im Wasserkörper:  Innerhalb von 10 Minuten erfolgt die Reduzierung von 10 Mio. KBE/ 100ml auf  10 KBE/100ml.

S. 85: Abtötungsrate von 4log10- Stufen bei einer Minimalkonzentration des Chlordioxid von 0,05 mg/l

S. 90: Handlungsempfehlungen

Veröffentlichungen

Hambsch, B., Hügler, M., Korth, A., Petzoldt, H.: Pseudomonas aeruginosa in Trinkwassersystemen - Wachstumsansprüche und nachhaltige Gegenmaßnahmen. DVGW energie/wasser praxis 67, Nr.5, S. 98-106 (2016)

Hambsch, B., Hügler, M., Korth, A., Petzoldt, H.: Pseudomonas aeruginosa in Trinkwassersystemen - Wachstumsansprüche und Gegenmaßnahmen. Veröffentlichungen aus dem Technologiezentrum Wasser, Band 73, S. 1-100 (2016)

Hambsch, B., Hügler, M.: Pseudomonas aeruginosa in Trinkwasser-Installationen: Ursachenforschung und Gegenmaßnahmen. Management & Krankenhaus kompakt, Hygiene, S. 17 (2015)

Die Bände der TZW-Schriftenreihe können hier bestellt werden.


https://www.dvgw.de/medien/dvgw/wasser/gewinnung/1407schoop.pdf 

Desinfektion zur Biofilmbeseitigung  mit  Chlordioxid 20mg/l  und Impuls-Spülung  möglich

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